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Neue Heizung - Welche Heizung ist die richtige?

Welche Heizung ist die beste für Sie? Wir haben die verschiedenen Heizsysteme verglichen und geben Ihnen einen Überblick über die gängigen Heizungsarten und Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema "neue Heizung".



Warum Heizung erneuern?

Die Entscheidung für eine neue Heizung kann unterschiedliche Gründe haben: entweder es wird eine komplett neue Heizung für einen Neubau benötigt oder eine alte Heizung soll ausgetauscht werden, weil a) sie nicht mehr richtig funktioniert und nicht oder nur sehr kostenintensiv repariert werden kann, b) ihr Betrieb zu teuer wird und/oder c) ihr Betrieb zu umweltschädlich ist.

Wann brauche ich eine neue Heizung?

Sie brauchen spätestens dann eine neue Heizung, wenn die alte nicht mehr richtig funktioniert, sprich: sie nicht mehr zuverlässig heizt oder andere Mängel aufweist. Damit es aber gar nicht erst dazu kommt, dass Sie irgendwelche Nachteile aufgrund Ihrer Heizung zu spüren bekommen, ist es sinnvoll, konkret den Profi zu fragen.

Abgesehen davon gibt es jedoch auch eine einfache Regel, die in den meisten Fällen zutrifft: Wie alt ist Ihre Heizung?

Generell sind in den meisten Wohnungen und Häusern in Deutschland Heizsysteme im Einsatz, die älter sind als 20 Jahre.

Die wichtigsten Gründe gegen den Betrieb alter Heizungen

Der wichtigste Grund für eine neue Heizung ist die veraltete Technik der alten Heizung, die Folgendes verursachen kann:

  • hohe Heizkosten
  • unzuverlässiges Heizen
  • hohe Abgaswerte

Die wichtigsten Gründe für eine neue Heizung

Wann Heizung austauschen?

Grundlegend zu unterscheiden sich die Heizsysteme anhand der Quelle, aus der die Wärmeenergie gewonnen wird. Die in Deutschland am häufigsten verbauten Anlagen sind:

Anlagen mit fossilen Energieträgern

  • Ölheizung
  • Gasheizung

Anlagen mit erneuerbaren Energiequellen

  • Wärmepumpe
  • Solarthermie
  • Pelletheizung
  • evtl. bald auch die Brennstoffzellenheizung

Aufgrund aktueller Entwicklungen, steigender Preise und wachsender Umweltschutzbemühungen erlangen dabei die fossilen Energieträger immer weniger und erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung. Die Neuinstallation von Brennwertheizungen für Gas und Öl wird staatlich nicht gefördert. Selbst Gashybridheizungen erhalten keinen Zuschuss mehr.


Welche Heizung ist die beste?

Die beste Heizung ist energieeffizient, zuverlässig und arbeitet mit erneuerbaren Energien. Denn mit diesen Eigenschaften schont sie Ihren Geldbeutel und die Umwelt. Soweit die Optimalvorstellung. Doch jedes Haus und jede Wohnung ist anders. Und jedes Heizssystem stellt andere Voraussetzungen. So nützt selbst die beste Heizung nichts, wenn sie nicht zu den Gegebenheiten und Möglichkeiten passt. Die beste Heizung ist immer individuell.

Wie die richtige Heizung finden?

Doch wie finden Sie die Heizung, die die beste FÜR SIE ist?

Welche die beste Heizung für Sie ist, hängt von verschiedenen harten und weichen Faktoren ab. Bei der Beurteilung der verschiedenen Heizsysteme helfen Ihnen die folgenden Aspekte:

  1. gesetzliche Vorgaben
  2. Kosten (einmalige Anschaffungskosten - staatliche Förderung + jährliche Kosten für Brennstoffe und Wartung)
  3. bauliche Voraussetzungen des Hauses (Platzbedarf, Dämmung, Dachfläche & -ausrichtung)
  4. Umweltbilanz
  5. Geräuschemissionen

Vorgaben

Mit Änderung des Gebäudeenergiegesetz (GEG) zum Start von 2024 haben sich einige Vorgaben verändert oder sind dazu gekommen.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • In Neubauten innerhalb von Neubaugebieten dürfen seit 2024 nur noch Heizungen mit mindestens 65 % erneuerbarer Energie installiert werden.
  • Außerhalb von Neubaugebieten muss dies frühestens ab 2026 eingehalten werden.
  • Wenn Ihre Heizung kaputtgeht, aber sich reparieren lässt, ist aktuell kein Heizungstausch vorgeschrieben.
  • Bis zu den festgelegten Terminen für die Wärmeplanung (30. Juni 2026 für Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern, 30. Juni 2028 für Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern) bleibt es erlaubt, neue Heizungen einzubauen, die mit Öl oder Gas betrieben werden. Jedoch müssen diese ab 2029 einen zunehmenden Anteil an erneuerbaren Energien wie Biogas oder Wasserstoff nutzen.

Voraussetzungen

Schauen Sie dann, welche Voraussetzungen für die Nutzung der übriggebliebenen Heizsysteme erfüllt sein müssen. Eine Wärmepumpe beispielsweise setzt eine gute Dämmung Ihres Hauses voraus.


Wärmepumpe - Erde, Wasser und Luft als Energielieferant

Die Nummer 1 auf dem Wärmemarkt bei Neubauten ist aktuell die Wärmepumpe. Mit gutem Grund, denn Wärmepumpen können bis zu 100 % erneuerbar sein. Doch wurde im vergangenen Jahr in fast jedem zweiten Neubau eine Wärmepumpe verbaut, so sieht es beim Einsatz in Bestandsgebäuden leider ganz anders aus. Denn längst nicht überall kann eine alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Die meisten Altbauten erfüllen nicht die energetischen Anforderungen. Die Voraussetzung für den Einsatz einer Wärmepumpe wäre in solchen Gebäuden eine umfassende Sanierung des Gebäudes, was in den meisten Fällen nicht realisierbar ist.

Welche Heiz-Alternativen gibt es also für bestehende Gebäude? Fernwärme, Holzpellets, Hackschnitzel

Eine Wärmepumpe macht dann Sinn, wenn Sie ent­we­der ein schon sehr gut ausgestattetes Haus haben oder pla­nen, dieses um-­/neu­zu­bau­en, da eine Wär­me­pum­pe eine gute Wär­me­däm­mung vor­aus­setzt. Ein Nachteil von Wär­me­pum­pen kann die hohe Lärm­be­las­tung sein, wobei sich auch hier von Art zu Art starke Un­ter­schie­de ergeben. Leider sind Wär­me­pum­pen au­ßer­dem abhängig von in­di­vi­du­el­len lo­ka­len Ge­ge­ben­hei­ten, was dazu füh­ren kann, dass nicht nur die Ef­fi­zi­enz, son­dern auch der Strom­ver­brauch und so­mit die Kosten stark va­ri­ie­ren. Zudem ist sie stark von ver­schie­de­nen Um­welt­fak­to­ren abhängig. Ein großes Plus jedoch ist die Aus­wir­kung auf die Umwelt, da eine mit grünem Strom be­trie­be­ne Wär­me­pum­pe nahezu CO2-neutral arbeitet.


Erneuerbare Energie

Erneuerbare Energien (auch EE) wer­den im­mer stärker gefördert und sind in vie­len As­pek­ten unsere Zu­kunft.

Solarthermie

Mit einer So­lar­ther­mie können Sie im besten Fall Ih­re Wär­me­quel­le im Sommer er­setz­en und im Win­ter stark an Heiz­kos­ten sparen. Das ist leider abhängig von den lo­ka­len Sonnenstunden, kann deshalb aber gut mit an­de­ren Heiz­sys­te­men kom­bi­niert werden. Positiv an der So­lar­ther­mie sind ihre hohe Lebensdauer und der sehr präsente Um­welt­as­pekt. Dieses Heiz­sys­tem nimmt weder Trans­port­we­ge noch fossile Energien in An­spruch, hat allerdings einen aufwendigen Pro­duk­ti­ons­pro­zess.

Biomasse

Biomasse eignet sich für Sie, wenn Sie sich keine Sor­gen um Platzmangel oder ge­le­gent­li­chen Dreck machen müs­sen. Denn die Ressourcen, mit denen Sie hei­zen, sind Na­tur­pro­duk­te wie zum Bei­spiel Holz. Die­ses Holz muss ge­la­gert und immer wieder an­ge­schafft werden, was viel Zeit und Platz in Anspruch nimmt. Po­si­tiv hier­bei ist, dass es nach­wach­sen­de Stof­fe sind. Zu­dem ist es nahezu CO2-neu­tral. Je nach lokalen Gegebenheiten (Holzlieferanten, Pellethändler, Industrie) kann die Ersparnis, auf den Energieträger Holz umzusteigen, immens sein. Holz kann beispielsweise als Holzpellets oder Holzhackschnitzel als Brennstoff genutzt werden. Aber es gibt auch andere Alternativen im Bereich Biomasse, zum Beispiel Elefantengras, Getreide und Pflanzenöl.


Hybride-Systeme

Da es eine Vielzahl an Hybriden-Heiz­sys­te­men gibt, sind hier nur die gän­gigs­ten auf­ge­lis­tet.

Erneuerbare-Energien-Hybridheizung (EE-Hy­brid­hei­zung)

Hier werden zwei oder mehr erneuerbare En­er­gie Heiz­sys­te­me miteinander kom­bi­niert, was zu einer hohen Un­ab­hän­gig­keit von den einzelnen Schwach­punk­ten der einzelnen Systeme (z. B. schwankende Son­nen­stun­den) führt. Auch bei diesem Sys­tem gibt es viele ver­schie­de­ne Aus­füh­run­gen, eine der gän­gigs­ten ist zum Beispiel die Kom­bi­na­ti­on von Wasserpumpen mit einer So­lar­ther­mie-Anlage. Sie haben jedoch allesamt den Vor­teil, dass CO2-neutrales Hei­zen möglich ist und eine ho­he Un­ab­hän­gig­keit von ex­ter­nen Preis­schwan­kun­gen erreicht wird. Ein Nachteil die­ses Heiz­sys­tems ist der hohe tech­ni­sche Auf­wand, der dazu führen kann, das Re­pa­ra­tu­ren erschwert werden, da es dop­pelt so viele po­ten­zi­el­le Fehlerquellen gibt. Ge­för­dert wird die EE-Hybridheizung mit bis zu 35 % der för­der­fä­hi­gen Kosten.

Gas/Öl-EE-Hy­brid­hei­zung

Dieses Heizsystem hat den großen Vorteil, dass Sie so­wohl von der erneuerbaren En­er­gie als auch den er­prob­ten fossilen En­er­gi­en profitieren können. Die Hy­brid­hei­zung an sich kann nicht mehr ge­för­dert werden, je­doch können Sie den Anteil der er­neu­er­ba­ren En­er­gie ein­rei­chen und einen Zuschuss von bis zu 25 % anfordern. Sie müs­sen sich den­noch be­wusst sein, dass Sie wei­ter­hin fossile En­er­gi­en benutzten, was na­tür­lich die Nachteile der Um­welt­be­las­tung und ho­hen Kos­ten mit sich bringt.

Gas/Öl-Wärmepumpe

Bei Kombinationen mit Wärmepumpen haben Sie den Vor­teil, dass nicht nur beheizt, sondern auch Warm­was­ser generiert werden kann. An­sons­ten decken sich viele As­pek­te der EE-Hy­brid­hei­zung, außer der Zu­schuss, der hier ent­fällt.

Wenn Sie eine Ölheizung durch eine Hy­brid­hei­zung aus­tau­schen, wird ein Bonus von 10 % gewährt. Auch für Gas­hei­zun­gen kann das zu­tref­fen, solange diese noch funk­ti­ons­tüch­tig ist und deren Inbetriebnahme 20 Jahre zurückliegt. Weiter Informationen.


Stromerzeugende Heizungen

Diese Systeme können sowohl Heizen als auch elektrische Energie erzeugen.

BHKW

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine Anlage zur Ge­win­nung von elektrischer En­er­gie sowie Wär­me. Sie kön­nen CO2-neutral mit zum Bei­spiel Wasserstoff be­trie­ben wer­den. Positiv anzumerken ist, dass durch die Pro­duk­ti­on von Wärme und Strom vor Ort Fahrtwege gespart und so­mit die Um­welt geschont wird.

Besonders praktisch an einem BHKW ist, dass die Ab­wär­me von dem Motor ge­nutzt wird. Das sorgt dafür, dass der elektrische Wirkungsgrad vergleichsweise hoch ist. Wie hoch genau hängt von der Ba­sis ab, auf welcher er be­ruht. BHKWs werden in Mi­ni (unter 50 kW), Mikro (un­ter 10 kW) und Nano (unter 2,5 kW) ein­ge­teilt. Für Ein­fa­mi­li­en­häu­ser werden am häufigsten die Nano-BHKWs ge­nom­men, da diese den Be­darf ausreichend decken. Mini- und Mikro-BHKWs eignen sich für Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser.

Brennstoffzellenheizung

Brennstoffzellen-Heizungen funktionieren wie BHKWs in dem Sinne, dass sie gleich­zei­tig Strom und Wärme ge­ne­rie­ren. Sie haben einen sehr hohen Wir­kungs­grad von et­wa 90 % und verursachen trotz­dem im Vergleich we­ni­ger CO2-Emis­sio­nen. Sie lohnen sich besonders, wenn Sie die Energie di­rekt bei sich zu Hause nutzen und die über­schüs­si­ge Energie ver­kau­fen. Eine Brenn­stoff­zel­le kos­tet in etwa 20.000 bis 30.000 €. Sie können einen Zu­schuss zu­sam­men­ge­setzt aus einem Grund­be­trag von 6.800 € und einem leis­tungs­ab­hän­gi­gen Anteil von 550 € pro an­ge­fan­ge­ner kWel von bis zu 40 % be­kom­men. Die War­tungs­kos­ten liegen im Jahr bei etwa 100 €.


Fossile Energien

Allgemein ist von Heizungen mit fos­si­ler En­er­gie inzwischen ab­zu­ra­ten, da im­mer mehr auf Erneuerbare En­er­gie gesetzt wird und da­durch Gas und Öl kei­nen Zu­schuss mehr be­kom­men. Zudem stei­gen die Preise aus ver­schie­de­nen Gründen immer mehr, nicht zuletzt, weil diese Stof­fe endlich sind. Au­ßer­dem kommt es durch den Transport zu wei­te­ren hohen Um­welt­be­las­tun­gen.

Gasheizung

Gas ist der am häufigsten eingesetzte Wärmeenergieträger in Deutschland. Doch gut die Hälfte der Gasheizungen sind veraltet und müssen laut Gesetz ausgetauscht werden. Zu Recht: Alte Gasheizungen mit Heizwerttechnik sind wahre Energiefresser. Moderne Heizungen mit Gasbrennwerttechnik sind deutlich sparsamer. Sie arbeiten um bis zu 30 % effizienter. Gasheizungen mit Brennwerttechnik nutzen die entstehende Abgaswärme und lassen dadurch auch weniger CO2 entstehen. Die Vorteile der Gasheizung bestehen in der bewährten Technik, im geringen Platz­be­darf und vergleichsweise geringen Investitionskosten. Die laufenden Kosten jedoch sind aufgrund gestiegender Gaspreise ein Nachteil, genau wie die schlechte Umweltbilanz des fossilen Energieträgers Gas. Hinzu kommen die Unsicherheiten über die zukünftige Verfügbarkeit.

Nachhaltig kostensenkend sind somit nur Heizungen ohne fossile Brennstoffe.

Seit August 2022 gibt es keine Zuschüsse mehr für Heizungen, die mit Gas betrieben werden, weder für reine Gasbrennwertheizungen noch für Hybridsysteme.

Ölheizung

Der Neueinbau reiner Ölheizungen gehört voraussichtlich ab 2026 der Vergangenheit an. Dann soll nur noch der Neueinbau kombinierter Systeme mit erneuerbaren Energieträgern erlaubt sein. Es sei denn, das Gebäude kann nicht an das Gasnetz angeschlossen UND der Wärmebedarf anteilig aus technischen Gründen nicht durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Bestehende Ölheizungen jedoch dürfen weiterhin genutzt werden, sofern sie nicht älter als 30 Jahre sind. Doch auch, wenn Ihre Ölheizung noch nicht ausgetauscht werden MUSS, empfiehlt sich immer ein Austausch gegen ein modernes System.

Auch wenn es zu keinem strikten Verbot von fossilen Energieträgern kommen wird: Die Zukunft liegt in erneuerbaren Energien.

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